Bildgestaltung

Von jetzt an wird es spannend! Denn nur wenn wir unsere Bilder richtig gestalten, werden sie auch für andere Leute interessant. Hier ist die eigene Kreativität gefragt. Neue Ideen sind immer gerne gesehne und natürlich sind es auch die eigenen Vorlieben, die dabei stark beeinflussen. Hier gibt es natürlich auch ein paar Regeln zu beachten, die man aber gerne brechen kann. Wenn man weiß wie. Bildgestaltung ist sehr großes und komplexes Thema und ich werde es hier erst einmal nur anschneiden. Wenn Interesse besteht werde ich Thema auch gerne weiter vertiefen.

Die Ebenen:

Auf Reisen fotografieren wir oft Landschaften. Ob es nun der Strand ist oder die Promenade, die Innenstadt oder die Skyline ist dabei erst einmal egal. Wichtig bei Landschaften ist, dass das Bild aus mindestens 3 Ebenen besteht! Einen Vordergrund, einen mittleren Bereich und dem Hintergrund. Auf vielen Bildern wird der Vordergrund leider total vernachlässigt. Das tut den Bilder nicht gut! Zum einen verleiht es den Bildern tiefe, zum anderen die lockert es die Bilder auf und macht sie spannender. Wenn ihr zum Beispiel einen Strand fotografiert, achtet darauf das sich ein paar Steine oder Muscheln oder vielleicht auch ein paar Algen im Vordergrund befinden. Auch ein Strandkorb oder Bootssteg können das Bild deutlich aufwerten. Es könnten auch ein paar Zweige oder Palmenblätter mit ins Bild ragen.

 

 

Hier seht ihr 2 Bilder von einem Sonnenuntergang in Nizza. Bei dem oberen Bild hatte ich mich gar nicht um den Vordergrund gekümmert. Es ist ganz nett aber eigentlich ist es eher langweilig. Bei dem unteren Bild hatte ich mir einfach einen Baum gesucht und mit Hilfe der Äste und Zweige einen Vordergrund geschaffen. Und schon ist Spannung im Bild. Kleiner Nebeneffekt: man möchte sehr gerne wissen wie der Himmel hinter den Zweigen aussieht. Es macht neugierig. Und genau das wollen erreichen.

 

Die Burg Bran in Transilvanien/Rumänien. Die berühmte Dracula-Burg. Hier hatte ich ebenfalls ein paar Blätter mit im Bild untergebracht. Der Grund war aber ein völlig anderer. Die Burg war voller Touristen. Kaum ein Fleck wo man in Ruhe knipsen konnte. In fast allen Fenstern konnte man die Leute sehen. Mit Hilfe der Weinblätter konnte ich das Sichtfeld soweit einschränken, das man gerade noch genug vom Burghof sieht. Auch hier gewinnt das Bild wieder an Tiefe. Außerdem wird wieder  die Neugierde geweckt. Spannend ist nicht das was man sieht, sonder was man nicht sieht!

Aus meiner Erfahrung liegt auf der mittleren Ebene oft das Motiv oder der Teil der Landschaft, den man eigentlich fotografieren möchte. Wenn man aber zum Beispiel einen Sonnenuntergang fotografieren möchte, sollte man auch dieser Ebene  genug Beachtung schenken!

Sehr oft wird auch der Hintergrund vernachlässigt. Je nachdem wie ihr euer Bild gestallten wollt, sollte er ruhig oder unruhig sein. Achtet darauf das im Hintergrund nicht irgendwelches Zeug steht, das ihr eigentlich nicht im Bild haben wollt. Zum Beispiel Mülleimer oder Mülltonnen sind eher unansehnlich.  Laternenmasten oder Reklametafeln sind ebenfalls sehr nervig. Auch parkende Autos stören sehr oft das Bild. Man kann später in der Bildbearbeitung einiges entfernen aber viel besser ist es schon beim fotografieren darauf zu achten.

Die Zweidrittel-Regel:

Bei dieser Regel geht es darum das Bild gedanklich horizontal in 3 Teile zu teilen. Dann legt man den Horizont entweder in das obere oder das untere Drittel. Je nachdem ob man der Landschaft oder dem Himmel mehr Beachtung schenken möchte. Warum? Weil ein Horizont, der in der Mitte liegt, einfach nur langweilig ist. Die oberen beiden Bilder sind gutes Beispiel für diese Regel.

Der goldene Schnitt:

Dabei wird das Bild nicht nur horizontal sondern auch vertikal in 3 Teile geteilt. Die Kamera kann euch hierbei helfen, indem ihr euch die Hilfslinien anzeigen lasst. Wenn wir jetzt unser Motiv an den Schnittpunkten in den Ecken platzieren, wirkt das Bild besonders harmonisch. Wichtig ist dabei das der Fokus genau auf dem Motiv liegt. Das sollte aber eigentlich immer so sein.

Die Linien:

Achtet auf Linien im Bild. Sie strukturieren euer Bild und lassen den Blick des Betrachters im Bild umherwandern. Fallende Linien, also Linien die von links oben nach rechts unten verlaufen empfinden wir als spannender und Aufregender. Allerdings verlässt unser Blick das Bild auch schnell wieder. Steigende Linien, also jene die von links unten nach rechts oben verlaufen, wirken eher ruhiger und halste den Blick länger im Bild als fallende Linien. Bahngleise, Strassen oder Wege wecken das Interesse des Betrachters ebenso.

Brasov/Rumänien. Hier haben wir gleich 2 Linien. Der kleine Bach und der Weg, der ihm folgt. Das Bild gewinnt an Tiefe. Der Blick des Betrachters folgt den Linien und lässt ihn ein wenig in der Mitte verharren.

7 Kommentare

  1. Super knackiger Artikel mit allen wichtigen Tipps – finde ich super. Vor allem das mit dem Vordergrund und den Tipp mit den Blättern werde ich demnächst bestimmt auch mal umsetzen. Gefällt mir wirklich gut. In Rumänien, genauer gesagt, beim Dracula Schloss war ich auch. Es war tatsächlich seeehr schwierig schöne Fotos ohne die vielen Touristen zu knipsen ?

  2. wieder ein sehr informativer Beitrag! es scheint schon eine ganze Wissenschaft zu sein, was de verschiedenen Ebenen und Co. bei der Bildgestaltung angeht … ein bissel Intuation gehört aber meiner Meinung auch dazu ?

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von liebewasist.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert