Grundlegendes in der Fotografie

Kommt euch das auch bekannt vor? Als Tourist sieht man etwas Tolles, was sich zu fotografieren lohnt, also zückt man schnell das Handy, hält es geschickt in die Luft (es muss immer hochgehalten werden! Backblechfotografen mit ihren Tablets wissen das) und drückt schnell mal auf den „Auslöser“. Gleichzeitig zerren an der anderen Hand 1-2 Kinder, weil sie mal wieder einen Eisladen entdeckt haben.

Aber das Foto ist im Kasten. Das Gegenlicht spielt keine Rolle. Bildaufbau? Was ist das? Naja immerhin hat man mit nur einen Fingerdruck mehr Menschen geknipst, als in München auf das Oktoberfest passen und schief ist es natürlich auch noch. Dafür aber sehen wir dieses Kunstwerk bei Facebook oder Instagram, noch bevor die Kinder endlich ihr Eis haben.

Das das so nicht funktionieren kann sollte jedem klar sein. Nehmt euch Zeit! Ihr seid im Urlaub, da muss man sich nicht stressen.

Schaut euch euer Motiv in Ruhe an!

Wie ist das Licht? Gegen das Licht zu fotografieren ist schwierig. Entweder ist das Motiv unterbelichtet, das heißt sehr dunkel, oder der Himmel, welcher eigentlich blau ist und ein paar schöne Wolken aufweißt, ist nur noch Weiß. Den Unterschied zwischen Hell und Dunkel nennt man Dynamik. Ist die Dynamik zu groß  kommt die Kamera damit nicht mehr zurecht.  Lauft doch ein wenig um euer Motiv herum. Von einer anderen Seite aus sollte das Licht besser sein. Vielleicht könnt ihr auch zu einem anderen Zeitpunkt das Bild machen. Nämlich wenn sich die Sonne nicht gerade gegenüber befindet. Es könnte sich aber auch eine Wolke vor die Sonne schieben, wenn man ein wenig abwartet. Geduld ist hier der Schlüssel zum Erfolg!

Eine Gegenlichtaufnahme aus Budapest. Ein typischer Scherenschnitt. Der Hintergrund war so hell, das das Hauptmotiv deutlich unterbelichtet ist. Es ist keinerlei Zeichnung mehr vorhanden. Hier war das so beabsichtigt doch nicht selten ist das eher unerwünscht.

Was soll auf das Bild alles drauf? Auf Reisen sind das nicht selten Sehenswürdigkeiten. Klar muss die Brücke, die Kirche oder eine Statue mit aufs Bild! Aber warum dann die Mülleimer? Was macht die Laterne da mitten im Bild? Und warum sollte man irgendwelche Autos und Passanten, die man eh nicht kennt, gleich mit ablichten? Schaut euch euren Bildausschnitt genau an. Geht näher an das Motiv heran. Achtet auf störende Elemente. Die sind namlich hässlich und man kann bei weitem nicht alles nachträglich entfernen. Wenn sich zu viele Leute vor dem Motiv befinden, dann sucht euch eine andere Perspektive. Wenn es gar nicht anders geht, macht doch einfach nur ein paar Detailaufnahmen. Manchmal reicht das schon.

Ein kleines Detail der Freiheitsbrücke in Budapest

Natürlich bedarf es einer Menge Übung und Erfahrung bis man sich das alles verinnerlicht hat. Aber wenn Ihr nur ein wenig  darauf achtet und ein wenig bewusster auf den Auslöser drückt, werden eure Bilder schon um ein vielfaches besser!

Fazit: Ruhe bewahren! Nicht im Vorbeigehen knipsen sondern wenigsten kurz innehalten und sich auf das Motiv konzentrieren. Ein schlechtes Bild ist schnell gemacht, doch nicht immer kann man ein Bild ein reproduzieren und dann ärgert man sich über die schlechten Schnappschüsse.

3 Kommentare

  1. hihi, ich musste sehr schmunzeln bei der Einleitung 😉
    klar, Handy hat man ja immer schnell zur Hand! zwar hab ich dann keine zwei kleinen Kinder an der Hand, aber oft eine Einkaufstragetasche und mal ’ne Hundleine … irgendwie sind wir doch immer viel zu voll bepackt!

    sehr coole Tipps zum Bildaufbaue – und sehr gelungene Beispielfotos 🙂

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von http://www.liebewasist.com

  2. Hallo, hab den Beitrag doch ganz gelesen, weil ich bei den ersten beiden Absätzen grinsen musste. Ja, ist manchmal schlimm was man so in den sozialen Netzwerken so sieht…
    Gruss von der Insel
    Markus

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