Schulterblick: Wie findet man die richtigen Fotospots im Urlaub?

Der Sommer ist da! Die meisten werden wohl jetzt ihrer Reise entgegenfiebern. Ganz klar, das man auch wieder ordentlich fotografieren will. Viele Fotografen suchen daher auch schon lange vorher nach den perfekten Fotospots. Aber wie findet man die eigentlich?

Das was man als solche bezeichnet, sind eigentlich nur Plätze, an denen man halt ein Foto machen kann. Damit nehme ich dem ganzen hoffentlich schon einmal die jegliche Magie, denn fotografieren kann man überall.

Es scheint völlig normal geworden zu sein, dass man die Orte, die man bereisen wird, schon einmal genau studiert. Damit meine ich nicht, dass man einen Reiseführer liest oder Wikipedia durchstöbert. Nein, man kann virtuell alle Strassen abklappern, die Preise der Kneipen vergleichen, das Wetter vorhersagen und natürlich die besten Fotospots finden. Das Internet ist voll von Informationen und nach einer kurzen Suche findet man viele beliebte Spots, an denen scheinbar permanent Fotografen herumlungern.

Bekannter Fotospots in Rom.
Bekannter Fotospot in Rom.

Ich mache es ja auch nicht anders. Ich hatte mich genau informiert, wie ich das Kolosseum in Rom fotografieren kann, ich habe mir viele Bilder von Alicante angeschaut, bevor wir aufbrachen und ich denke ich kenne den roten Platz in Moskau mittlerweile besser, als den eigenartigen Raum hier im Keller, in dem unsere Wäsche gewaschen wird.

Kölner Dom
Klassiker in Köln

Mittlerweile frage ich mich aber, ob das wirklich der richtige Weg ist. Wo bleibt denn da noch das Abenteuer? Aus fotografischer Sicht empfinde ich das mittlerweile als eine Riesenkatastrophe. Denn durch diesen Hype wollen Fotografen oft nur das fotografieren, was sie auf den viele tollen Bildern im Vorfeld gesehen haben. Zu lasten der Kreativität und der Individualität.

Mal wieder einfach nur fotografieren!

Irgenwie macht das keinen richtigen Sinn, nur zu bekannten Fotospots zu reisen, und sein Stativ zwischen all die anderen Stative zu quetschen, nur um genau das selbe Bild zu machen, wie all die anderen. Wäre es da nicht einfacher, man kauft sich das Bild einfach bei einer Stockagentur? Natürlich will man all die berühmten Sehenswürdigkeiten auch fotografieren, die man besucht. Ich denke aber, dass es wesentlich besser ist, wenn man den Ort selbst erkundet, als sich zu viele Gedanken im Vorfeld zu machen.

Berliner Dom
Noch so ein Klassiker.

Außerdem kann es auch echt frustrierend sein, wenn die Bilder dann doch nicht so werden, wie man es sich im Kopf ausgemalt hat. Das kann am Wetter liegen, an den eigenen Fähigkeiten, an der Ausrüstung oder einfach daran, dass man den Faktor „Bildbearbeitung“ völlig unterschätzt und die Welt oftmals doch nicht so bunt ist, wie es auf den Bildern oft scheint.

Möve
Entdeckt am Hafen in Rijeka bei einer entspanten Fototour.

Einfach die Kamera schnappen und wieder die Welt durch die Linse entdecken. Das empfinde ich mittlerweile als wesentlich entspannter, als lange geplante Knipsereien. Die Bilder werden wieder individueller und viel kreativer.

Es ist viel aufregender, wenn man einfach völlig unvoreingenommen an ein Motiv heran geht. Man hat keinerlei Erwartungsdruck und sich wesentlich freier austoben.

Blick auf den Hafen von Alicante
Blick auf den Hafen von Alicante

Wie ist es bei euch und den Fotospots? Plant ihr oder fotografiert ihr spontan?

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22 Kommentare

  1. Wieder mal ein spannendes Thema. Ich fotografiere einfach spontan und recherchiere nichts vorher, weil ich es einfach liebe, auf einer Reise die schönsten Motive spontan zu entdecken. Besonders die Natur bietet die besten Fotomotive.

  2. Oh wow sind die Fotos schön geworden! Ich bin „Team spontan“ – gerade im Urlaub knipse ich einfach dann drauflos, wenns mir gerade freut bzw. wir zufällig an einem richtig schönen Ort vorbeikommen! Da lass ich immer alles einfach auf mich zukommen 😉

    Alles Liebe, Katii – Süchtig nach…

  3. Hmm.. gute Frage, ich würde mal sagen beides?!

    Deine Bilder sind so was von schön! Wow!

    Ich freue mich schon auf den nächsten Urlaub und auf die Bilder! ;oD

    Hab einen schönen Tag!

    xoxo
    Jacqueline

  4. sehr hilfreich! und ich finde es klasse, dass du auch mal auf das ganz bodenständige Fotografieren eingehst – so wie man es vl noch von Kindern mit ihrer Entdeckerlust kennt 🙂
    warum soll man auch zum X. mal ein und den selben Spot ablichten, wenn es andere zur Genpge haben!

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von liebewasist.com
    Liebe was ist auf Instagram

    1. Dankeschön! Genau wo bleibt da die Individualität, das fällt zur Zeit auf wenn man sie so einigen Fotogruppen unterwegs ist, jeden Tag Foto die wirklich einem dem anderen gleichen, echt langweilig.

      LG Ina

      1. hehe, nicht nur in Fotogruppen schätze ich! man muss ja nur mal durch den Insta-Feed scrollen – da ist das nicht anders! wie oft ich in letzter Zeit die Ponte Alexandre in Paris mit irgendeinen Influnecer drauf gesehen habe ;D

        schönen Abend euch!
        ❤ Tina

  5. Hey,

    ein schöner Bericht und wieder sehr schöne Fotos. Ich schaue vorher nicht nach wo ich Fotos machen kann, entweder es kommt mir was schönes vor die Linse oder nicht 😉 Bin da pflegeleicht, aber habe auch kein richtiges „Talent“ für, daher sind meine Fotos meist eh nur mittelmäßig.

    Lg
    Steffi

  6. Ich bin ja sehr festgelegt bei meinen Bildern und auch sehr froh darum, dass ich ein konkretes Thema habe. Denn so begabt bin ich leider gar nicht, deshalb hilft es mir sehr, mich auf mein Schema verlassen zu könne. Auch dabei schult man den Blick, plötzlich sieht man die vielen kleinen Details, die so oft untergehen.

    LG, Carla

  7. Es gibt schon so viele fast gleiche Bilder von diesen Plätzen, weshalb ich es toller finde, diese Plätze mal anders interpretiert zu fotografieren. Ich fotografiere spontan.

    Liebe Grüße, Bea

  8. Ist ja verrückt. Davon hab ich bisher noch nie was gehört.
    Ist ja schön wenn man gute Spots hat, aber wenn ich im Urlaub bin, will ich doch MEINE Reise dokumentieren. Und welchen Sinn hat es, ein Foto zu kopieren, dass es schon zig mal in besserer Qualität gibt. Wenn man dann nur noch auf der Suche nach den Spots ist, gehen einem viele besondere Momente verloren – wie zum Beispiel die Möwe.
    Liebe Grüße,
    Tama <3

  9. Ein toller Blogpost! Leider sieht die Wirklichkeit oft anders aus als die Realität, da wird viel mit Bearbeitung nachgeholfen. Ich fotografiere immer eher spontan und bearbeite die Bilder dann.

    Liebe Grüße
    LIsa

  10. Als wir nach London gefahren sind habe ich mir natürlich auch vorher den ein oder anderen Fotospot rausgesucht, schlussendlich sind die schönsten Bilder jedoch durch Zufall entstanden. Einfach, weil wir gerade eben doch dort vorbei gegangen sind. Das sind meiner Meinung nach immer die schönsten Bilder, weil sie einen viel besser an den Urlaub erinnern 🙂
    Liebe Grüße,
    Leni 🙂
    https://www.sinnessuche.de

  11. Ich fotografiere eigentlich nur spontan! Klar bin ich auch an den Foto-Hotspots unterwegs und freue mich, wenn ich etwas von Instagram und Co. wiedererkenne, aber selbst da probiere ich lieber spontan rum. Mal hin hocken, mal von der anderen Seite fotografieren – ein wenig mit der Perspektive spielen. Es ist einfach schöner, wenn man seinen Bildern einen persönlichen Touch gibt. Das bedeutet: Wenn ich schon nicht selber drauf bin, dann soll es wenigstens ansonsten keine 1:1 Kopie bereits vorhandener Bilder werden. 🙂

    Liebe Grüße
    Sarah

  12. Der Spot macht das Bild. Ich persönlich leide teilweise an Höhenangst. Aber für ein richtig gutes Foto erklomm ich schon manch alten Kirchturm, oder stand auf einer Klippe. Ich finde die Perspektive von oben, mit einem Tele einfach gut. Schöne Tipps. Frage: Ich war unlängst in St. Petersburg und habe Brücken fotografiert. Vom Boot aus und von der Brücke selbst. Bin aber nicht so glücklich. Gibts hier einen Trick mit der Tiefenschärfe? VLG Marion

    1. Willst du viel Tiefenschärfe, also das Bild von vorne bis Hinten durchgehend scharf, dann geht das mit der hyperfokalen Distanz. Das ist ein Zusammernspiel, zwischen Brennweite, Blende und Sensorgrösse. Dazu hab ich zumindest einen Beitrag in Planung. Oder bei kurzer Brennweite eine Blende von 8-11 wählen. Kommt halt auch noch auf den Abstand zum Motiv an. Bei einem sehr geringen Abstand wird der Hintergrund automatisch unscharf. 😉 LG Nico

  13. Erstmal vorweg: wunderschöne Bilder!
    Tatsächlich recherchiere ich immer nur sehr schlampig und bin im Nachhinein immer etwas enttäuscht, dass meine bilder nicht so aussehen wie bei den anderen auf Instagram. Aber du hast ja so recht, Individualität geht da dann flöten wenn alle das gleiche vermeintlich perfekte Bild schießen. Schön geschrieben!
    Liebe Grüße
    Aisy

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