darktable-Module: Modul filmisch im Einsatz

Das Modul filmisch hielt mit Version 2.6 Einzug in darktable. Es soll dazu dienen, einen analogen Filmlook zu erzeugen. Ich nutze es um Spitzlichter und Schatten in den Griff zubekommen und es hat dabei meinen kompletten Workflow auf den Kopf gestellt. Der größte Vorteil für mich ist, dass das Modul keine dieser hässlichen Luminazkanten erzeugt, so wie es sehr schnell bei dem Modul Schatten und Spitzlichter passieren kann.

Das Bild

Das Bild entstand neulich im Görlitzer Tierpark, las ich das Objektiv Industar 50-2 testete. Es zeigt ein Stachelschwein, dass ich aus kurzer Distanz fotografieren konnte. Es wurde wieder in RAW aufgenommen und ist viel zu dunkel, zu blass, zu unscharf und ist sehr kontrastarm.

filmisch

Das Modul ist nicht nur neu, es wird auch immer noch sehr viel daran gearbeitet und es hat sich mit Version 2.6.1 schon wieder stark verändert. Gerüchten zufolge soll es in Zukunft die Basiskurve ersetzen. Ob es so kommen wird weiß ich nicht, doch sollte man die Basiskurve abschalten, bevor man filmisch verwendet. Das selbe gilt für die Module: Farbkurve, Eingabeprofil korrigieren und globalem Tonemapping.

Ich richte mich nach der Beschreibung von multimedia4linux.de, die Seite ist generell eine sehr gute Anlaufstelle, wenn es um darktable geht. An dieser Stelle vielen Danke für die viele Arbeit!

Weißabgleich 

Es wird empfohlen die Module Weißabgleich, Belichtung und entrastern zu aktivieren, bevor man das Modul filmisch benutzt. Das ist neu in darktable, denn bisher war es völlig egal, wie man bei der Arbeit vorgeht.

Da ich mit der Farbtemperatur bei diesem Bild zufrieden bin und das Modul eh schon aktiviert war, kann ich diesen Schritt einfach überspringen.

Belichtung

Hier sollte man die Überbelichtung reduzieren, um eine größt mögliche Dynamik zu gewährleisten. Schaut man sich das Histogram auf dam Bild an, sieht man deutlich, dass es sowohl auf der rechten Seite die Lichter fehlen, als auch rechts die Schatten sehr hell sind. Ich werde erst einmal nur aktivieren und keine weiter Änderung vor nehmen, denn genau diese Korrektur möchte ich mit filmisch erledigen.

Entrastern

Das Modul Entrastern dient der Farbglättung und soll Artefakte vermeiden. Es ist wichtig, weil es sonst den Auto Tuner des Moduls filmisch stören könnte. Dieses Modul lässt sich gar nicht deaktivieren und vermutlich ist die Voreinstellung schon ausreichend, ich habe aber noch die Farbglättung aktiviert. Wie sich das später auswirken wird, wird sich noch zeigen.

Das Modul filmisch

Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat sich an dem Bild noch gar nichts geändert. Das soll sich jetzt ändern, denn jetzt kommt filmisch zum Einsatz. 

Zu erst klicke ich auf die kleine Pipette neben der Option Auto-Tune Level. Filmisch versucht nun automatisch schon einmal die richtigen Einstellungen zu finden. Das klappt nicht immer und meistens muss man auch noch etwas nachregeln, aber man hat oftmals schon einen sehr guten Ausgangspunkt.

Das Ergebnis kann sich in diesem Fall sogar richtig sehen lassen. Um besser einschätzen zu können, ob mir die Kontraste und die Belichtung gefällt, muss ich die Sättigung erhöhen. Das Bild wirkt mit kräftigen Farben einfach anders, als wenn es so blass ist. 

Um die Sättigung zu erhöhen schiebe ich einfach den Regler „Globale Sättigung“ weiter nach rechts.

Mir ist das Bild noch ein wenig zu hell. Zumindest die Lichter auf der linken Seite stören mich noch ein wenig. Deshalb schiebe ich den Regler „weiß relative Belichtung“ etwas nach rechts. Dadurch werden die Spitzlichter reduziert. Allerdings schwächt es auch die Kontraste im Bild. Das kann man beheben, indem man „schwarz relative Belichtung“ ebenfalls erhöht. Zusätzlich kann man noch den Regler „Kontrast“ bemühen und „Breite“ könnte ebenfalls helfen, die Kontraste zu verbessern.

Bei diesem Modul muss man einfach ein wenig Pioniergeist mitbringen und ein wenig experimentieren. Das Modul kommt mit sehr vielen Optionen daher und es nicht ganz einfach, die alle richtig einzusetzen. Doch hat man hier die volle Kontrolle über die Belichtung, die Kontraste und die Sättigung und die Ergebnisse sind wirklich klasse.

Schärfen

Zum Abschluss werde ich das Bild noch ein wenig schärfen. Das erledige ich einfach im gleichnamigen Modul und wäre dann mit der Bearbeitung auch schon fertig.

Ich bin gespannt, wie sich filmisch noch entwickeln wird. Im Moment wirkt das Modul noch gar nicht richtig integriert und man schon das Gefühl, dass sich hier noch einiges Ändern wird. Einige Optionen wie zum Beispiel „Chrominanz Erhalten“ funktionieren nicht richtig, oder völlig anders als in der Vorgängerversion. Die Voreinstellungen, die seit Version 2.6.1 mitgeliefert werden, kann ich ebenfalls nicht richtig verwenden. Ich denke aber, dass sich darktable mit diesem Modul stark verändern wird und die Qualität der RAW-Entwicklung wird sich stark verbessern. Allerdings ist dieses Modul wesentlich komplizierter als die Verwendung der Basiskurse. Es bleibt also abzuwarten, was die Entwickler in Zukunft entscheiden.

 

 

 

Stachelschwein
Das finale Bild nach der Bearbeitung mit darktable

 

Altglas Review: Industar 50-2 f3.5

Darktable: Der Leuchttisch

darktable: RAW-Entwicklung #1 Abendstimmung

 

 

Ein Kommentar

  1. Hej,

    manchmal glaube ich wir sind die einzigen die Darktable in der Anwendung haben. Ich habe mir über die Jungs von multimedia4linux.de auch schon viel beibringen können. Filmisch habe ich nun seit gestern im Einsatz und bin sehr begeistert. Vielen Dank für den Stupser.

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