Quicktipp: Ganz nah dran – Teil 1

So langsam kommt der Frühling. Selbst hier im Norden werden die Tage immer länger, die Temperaturen steigen endlich, und wenn man etwas aufmerksam ist, sieht man sogar schon die allerersten Huflatich blühen. Von jetzt ab dauert es nicht mehr lang, bis die Natur wieder erwacht.

Die beste Zeit für die Makrofotografie. Blume und Blüten sind nach wie vor ein beliebtes Fotomotiv, sowohl bei Profis, als auch bei Anfängern.

Wer schon einmal versucht hat mit einem normalen Objektiv eine kleine Blüte zu fotografieren, wird gemerkt haben, das nicht so richtig funktioniert. Kommt man zu dicht an das Motiv heran, kann die Kamera nicht mehr scharf stellen. Hat man einen zu großen Abstand zum Motiv, ist es einfach kein Makro mehr.

Das liegt an der sogenannten Naheinstellgrenze des Objektives. Die Naheinstellgrenze beschreibt den kleinst möglichen Abstand zwischen Objektiv und Motiv. Dieser Abstand ist bei jedem Objektiv anders. Teleobjektive haben in der Regel eine größere Naheinstellgrenze als Weitwinkelobjektive.

Was man also benötigt ist ein Makroobjektiv. Diese Spezialobjektive sind genau für diesen Einsatzzweck konstruiert. Sie haben eine sehr kleine Naheinstellgenze, einen großen Abbildungsmaßstab und liefern dabei noch knackscharfe Ergebnisse.

Allerdings kosten solche Objektive auch ein kleines Vermögen. Wer nur mal in die Makrofotografie reinschnuppern will, oder nur gelegentlich mal ein paar Makros macht, für den lohnt sich eine solche Anschaffung eigentlich nicht.

Es gibt aber dennoch Möglichkeiten mit einfachen Mitteln und wenig Geld dennoch recht schöne Aufnahmen zu machen. Eine Möglichkeit ist die Verwendung von Nahlinsen.

Nahlinsen sind kleine Linsen, ähnlich wie Lupen, die einfach vor das Objektiv geschraubt werden. Genau wie normale Filter nutzen sie dabei das kleine Gewinde vorne am Objektiv.

Ein Satz Nahlinsen
Ein Satz Nahlinsen

Es gibt die Nahlinsen, auch Close-up Linsen genannt, in verschiedenen Stärken, welche in Dioptrien angegeben wird. Je stärker die Dioptrienzahl, desto kleiner die Naheinstellung der Kamera. Man kann die Linsen sogar miteinander kombinieren um einen noch geringeren Abstand zu ermöglichen. Die Dioptrien kann man dann einfach zu einander addieren. Allerdings gibt es dann oft sehr starke Verzerrungen. Außerdem ist nicht wirklich einfach zu fokussieren, wenn man nur wenige Zentimeter Abstand zum Motiv hat. Der Schärfebereich ist nur minimal und fällt sehr stark nach hinten ab. Um eine kleine Blüte vollständig scharf zu bekommen, sollte man nicht allzu dicht heran gehen.

Buschwindröschen mit der Nahlinse Aufgenommen.
Buschwindröschen mit der Nahlinse Aufgenommen.

Mein Erfahrung:

Die Nahlinsen sind wirklich praktisch.

Sicherlich sind richtige Makroobjektive leistungsfähiger und komfortabler. Aber diese Linsen sind ein sehr gutes Hilfsmittel, mit denen man schon eine ganze Menge erreichen kann. Und das mit ganz kleinem Geld.

Buschwindröschen von unten
Buschwindröschen von unten

Der Vorteil auf Reisen ist das kleine Gewischt, und der geringe Platzbedarf. Wer also auf Reisen Makroaufnahmen machen möchte, und sich mit dem Gepäck einschränken muss, der kann auf solche Linsen zurückgreifen, an Stelle eines schweren Makroobjektives.

Krokus
Krokus. Deutlich sieht man den geringen Schärfebereich

13 Kommentare

    1. Man kann Objektive auch gebraucht kaufen. Da spart man richtig viel Geld. Objektive halten normalerweise viele Jahe, wenn nicht sogar Jahrzehnte. Wenn man sich ein wenig umschaut kann man einige Schnäppchen machen. 😉
      LG Nico

  1. Super schöne Fotos! Mir ist mein Makroobjektiv im letzten Jahr leider kaputt gegangen und ich müsste mir mal ein neues zulegen, da ich die Makrofotografie wirklich sehr gerne mag.

  2. ohh ja, wir mussten ja auch lange genuf auf den Frühling warten – nicht wahr?! und ihr im Norden ja sowieso noch länger 😉

    solche Makro-Objektive finde ich auch super spannend, habe aber selber noch nich damit fotografiert!
    vl kommt das ja demnächst ja, dann habe ich direkt die passenden Tipps 🙂

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von liebewasist.com
    Liebe was ist auf Instagram

  3. Ich habe auch mit den Nahelinsen angefangen. Bevor man sich ein teures Makroobjektiv kauft, kann man damit für wenig Geld ausprobieren, ob man überhaupt Spaß an der Makrofotografie hat.

  4. Ich habe seit einiger Zeit ein Viererset (+1,+2,+4,+10) als Alternative zu einem echten Makro und bin positiv überrascht. Ja, es ist nicht vergleichbar und speziell bei höheren Dioptinzahlen ist die Verzerrung zum Rand hin stark. Wenn man aber auf ein Detail in der Mitte des Bildes wert legt, kann man gut einen Ausschnitt wählen und „rausschneiden“ und auch bei +2 hat man schon einen deutlich größeren Abbildungsmassstab.

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