Schulterblick: Meine Packliste

Es sind nur noch ein paar Tage, bis wir endlich aufbrechen können. Es wird also langsam Zeit, sich mal Gedanken zu machen, was ich alles mitschleppen will. Deshalb kommt hier meine ganz persönliche Packliste.

Nicht das ihr denkt, ich bin alt, aber es ist noch gar nicht so lange her, da war es den Leuten unangenehm, wenn Fremde in ihren Taschen wühlten. Heute gehört es aber zum guten Ton, wenn man zeigt was so alles hat. Da werde ich mich wohl nie dran gewöhnen.

Aber in der kurzen Zeit, in der ich jetzt blogge, ist mir unter andrem klar geworden, dass man beim schreiben nicht nur mit anderen sein Wissen teilt, sondern selber sehr viel lernt und vor allem auch mal seine Gedanken richtig sortieren kann. Deshalb ist diese Liste wohl auch eher für mich gedacht.

Planung

Bisher bin ich immer mit sehr leichtem Gepäck unterwegs gewesen. Die Kamera mit einem Weitwinkelobjektiv und einem leichten Teleobjektiv. Das reicht! Auf den letzten zwei Reisen kam noch das Stativ dazu, mehr nicht. Aber mit der Zeit wächst der Haufen an Krempel und auch die Ideen, die man umsetzten will, werden immer mehr.

Deshalb habe ich mir schon mal vorab Gedanken gemacht, was ich eigentlich fotografieren will und natürlich fließen die Erfahrungen der letzten Reisen mit ein.

Natürlich möchte ich soviel wie nur möglich fotografieren. Ich möchte all das fotografieren, was ich hier in dieser Form nicht vorfinde. Deshalb macht man ja auch so eine Fotoreise. Ich möchte in großen Städten fotografieren, neue Landschaften ablichten, neue Eindrücke sammeln…. dazu gehört  unter anderen die Metro in Moskau, die tollen Kirchen in Russland, russische Züge, der Glasstrand in Wladiwostok und damit nicht am Ende irgendetwas fehlt, schreibe ich an meiner Packliste.

Da das Gewicht auch eine große Rolle spielt, habe ich mir extra einen kleinen Rucksack gekauft. Schließlich soll Ina die meiste Zeit meinen Kram schleppen, während ich mich um den großen Rucksack und um die kleinen Kinderrucksäcke kümmere.

Meine Packliste, um nichts zu vergessen.
Mit Kamera auf Reisen.

Die Kamera

Die braucht eigentlich nicht extra erwähnt zu werden, denn die werde ich sicher nicht vergessen. Wichtig ist aber der Ersatzakku. Auch wenn die Neue knapp 600 Bilder mit einer Batterie aufnehmen kann, was wirklich viel ist, ist es mir lieber wenn ich noch eine Batterie zur Sicherheit dabei habe. Wir werden bis zu 4 Tagen am Stück im Zug verbringen und ich weiß nicht ob ich die Möglichkeit habe dort den Akku zu laden.

Objektive 

Ohne geht es nicht. Ich nehme auf jeden Fall wieder das 18-55mm SAM2 mit. Gut für Landschaften und überall, wo man es etwas weitwinkliger möchte.

Auch wieder mit dabei ist das Sigma 50-200. Ein super Objektiv das ich nicht missen möchte. Tolle Bildqualität, schnell, kaum hörbar.

Neu dabei ist das Tamron 70-300. Diese Objektiv ist jetzt nicht so berauschend, es hat einen sehr lauten und langsamen Autofokus und die Schärfe ist zwar ok, mehr aber auch nicht. Aber in Kombination mit der Glaskugel ist es wirklich Super! Denn es sorgt auf Grund der großen Brennweite, für einen extrem unscharfen Hintergrund. Genau deshalb kommt es auch mit.

Nicht ganz neu, aber ganz sicher mit dabei, ist das Minolta AF 50 1.7. Jetzt könnte man denken wozu, denn die 50 mm werden von den ersten beinen Objektiven doch schon abgedeckt. Der Vorteil von diesem Objektiv, welches schon circa 30 Jahre alt sein könnte, ist die große Offenblende. Das hilft mir bei schlechten Lichtverhältnissen, zum Beispiel in Museen, der Metro oder bei Dämmerung. Außerdem ist diese Linse sehr klein und leicht und macht sehr scharfe Aufnahmen. Es ist vermutlich das schärfste Objektiv in meinem Rucksack.

Festbrennweiten finde auf Reisen weniger Praktisch, da man sich sehr viel bewegen muss. Manche mögen es, aber ich fühle mich damit ein wenig eingeschränkt.

Ein paar der Linsen, die mit auf Reisen gehen.
Ein paar der Linsen, die mit auf Reisen gehen.

Ganz neu in meinem Rucksack und noch nicht einmal richtig getestet, ist das Minolta AF 35-70. Also es ist nicht neu sondern stammt aus den 90ern. Ich habe es vor wenigen Wochen für circa 25€ gekauft. Es ist klein, wiegt fast nichts und fühlt sich nicht wirklich hochwertig an. Es ist ein Kitobjektiv, das zu einer analogen Minolta-Kamera gehörte. Warum ich es mitnehme? Zum einen ist es verdammt scharf und hat tolle Farben. Man kann es kaum glauben, was aus so einem billigen Objektiv für Bilder kommen. Zum anderen hoffe ich, dass ich damit nicht so oft das Objektiv wechseln muss, wenn wir auf Stadtbummel sind. Ich habe festgestellt, dass ich mich bei solchen Touren meist um die 50 mm bewege. Ich habe also oft zwischen dem SAM2 und dem Sigma gewechselt. 35-70 mm ist jetzt kein wirklich großer Brennweitenbereich, mal sehen wie ich damit zurecht komme.

Die Glaskugel

Die muss natürlich auch mit. Sie findet noch  genügend Platz zwischen den Objektiven. Eingepackt in ein kleines Stoffsäckchen, liegt sicher und rollt nicht herum.

Glaskugel auf einer Brücke
Bilder wie dieses wird hoffentlich öfter geben.

Das Stativ

Es ist sperrig, schwer und wird die meiste Zeit nur herumgeschleppt. Trotzdem muss es unbedingt mit! Auf  gemeinsamen Städtetrips werde ich es nicht verwenden, da es extrem Umständlich ist, zwischen all der Leute jedesmal erst alles aufzubauen. Das braucht Zeit und Platz. Zudem möchte ich die Geduld meiner Familie nicht überstrapazieren. Es sei denn, ich habe gezielt vor es einzusetzen, zum Beispiel für Langzeitbelichtungen am Baikalsee.

Ich werde aber so oft es geht, wieder sehr Zeitig aufstehen und allein bei Sonnenaufgang die Orte erkunden, die wir bereisen werden. Dadurch hab ich mehr Ruhe, kann die goldene Stunde ausnutzen und kann viele Sehenswürdigkeiten ganz ohne Touristen fotografieren. Da wird das Stativ jedesmal zum Einsatz kommen.

Kamera auf Stativ
Das Stativ muss mit!

Die Filter

Ein paar Schraubfilter kommen auf jeden Fall mit. Ganz wichtig ist natürlich der Polarisationsfilter, um einen schön blauen Himmel zu bekommen.

Noch wichtiger ist mir aber der ND-Filter. Damit möchte ich Wasseroberflächen glatt bügeln. Es sieht einfach toll aus, Seen oder Wasserfälle weichgezeichnet sind.  Auch Wolken kann man langer Belichtungszeit „ziehen lassen“.  Ich nehme zwei ND-1000 mit. Damit kann ich selbst bei ganz grellem Licht, mehrere Minuten belichten.

Zusätzlich kommt noch ein variabler ND-Filter dazu. Für den Fall das ich ein wenig Filmen möchte, kann ich damit die Belichtungszeit ganz gut regulieren. Beim Filmen spielt die Belichtungszeit eine ganz andere Rolle, als beim Fotografieren.

Ziehende Wolken entstehen bei einer langen Belichtungszeit.
Ziehende Wolken entstehen bei einer langen Belichtungszeit.

Der Tragegurt

Ein richtiger Tragegurt ist auf jeden Fall zu empfehlen. Damit kann man die Kamera sehr bequem um die Schulter hängen. Wie oft weiß man auf Tour nicht wohin mir der Kamera. Mal eben ein Eis essen, Tickets bezahlen oder schnell mal einkaufen, irgendwie ist die Kamera immer im Weg. Mit einem richtigen Tragegurt ist das wesentlich einfacher und deshalb nehme ich meinen auch wieder mit.

Die Speicherkarten

Ganz wichtige Sache. Viel hilft viel! Es sollte immer genügend Speicherplatz vorhanden sein, deshalb nehme ich auch genügend davon mit. Man kann Speicherkarte ohne Probleme in jedem Elektromarkt nachkaufen, allerdings möchte ich nicht unbedingt, nur wegen ein paar Speicherkarten, nach so einem Laden suchen.

Ich verwende eine kleine Mappe, in der sich 8 Speicherkarten mit jeweils 8, 16 und 32 Gigabit.

Das Reinigungsset 

Auch ganz wichtig! Gelegentlich kommt mal etwas Staub auf den Sensor oder ein Fingerabdruck auf die Linse, dann ist man froh, wenn man was zum reinigen dabei hat. Ein kleiner Pinsel, ein kleiner Blasebalg und ein paar kleine Mikrofasertücher sind das Mindeste, was dabei haben sollte.

Sensorflecken sind nervig. Ich hab keine Lust nach der Reise, von jedem Bild die typischen Punkte zu entfernen.

Kleines Reinigungsset
Kleines Reinigungsset

Der Fernauslöser

Der muss auch noch mit! Fotografiert man mit einem Stativ, empfiehlt sich ein Fernauslöser, um Verwacklungen beim Auslösen zu vermeiden.

Ich verwende eine Funkauslöser, der gleichzeitig als Intervalltaktgeber fungiert. Für den Fall, dass ich Zeitraffer aufnahmen machen will, ist es ganz praktisch den dabei zu haben.

 Etwas Kleinkram

Zum Schluss bleibt nur noch etwas Kleinkram übrig. Ein paar Adapterringe für die Schraubfilter, um sie auf allen Objektiven verwenden zu können. Die sind eh immer mit Rucksack.

Ein paar kleine Dichtungsringe aus dem Baumarkt, um die Glaskugel an schwierigen Stellen sicher zu platzieren.

Das Ladegerät für die Kamera. Hoffentlich vergesse ich nicht das einzupacken.

Ein kleine Notizbuch und einen Stift. Da schreibe ich immer rein, wann ich wo fotografiere. Das hilft mir später beim sortieren der Bilder. Außerdem schreibe ich noch auf, falls ich ungewöhnliches mache. Zum Beispiel Belichtungsreihen oder ähnliches.

Ein paar Reinigungstücher liegen überall im Rucksack verteilt.

Ein oder Zwei Objektivdeckel müssten da auch noch irgendwo drin sein.

Und zum Schluss eine Regenhaube, mit der ich entweder den Rucksack oder die Kamera schützen kann.

Kamera vor Sonnenuntergang.
Beim fotografieren eine Sonnenuntergangs.

Das war im Grunde die ganze Packliste. Ich denke damit komme ich ganz gut zurecht. Der Rucksack ich nicht übermäßig schwer, so das man auch weitere Strecken damit problemlos zurücklegen kann. Vermutlich werde ich wieder viel zu viel  mit nehmen, aber das wird sich zeigen.

Was habt ihr in eurer Packliste noch dabei zum Fotografieren? Kommentiere gerne den Beitrag! Darf auch gern geteilt werden.

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16 Kommentare

  1. eine sehr gute Idee so eine Packliste zu schreiben! bei mir ist es mit der Olympus-Kamera immer nich recht einfach und auch leicht vom Gewicht her, da schon die Einzelteile nicht so viel wiegen! ganz wichtig ist aber auch, das Reinigugs-Set nicht zu vergessen, gerade auf Reisen!

    na da bin ich sehr gespannt, was wir für tolle Ergebnisse „serviert“ bekommen aus eurem Urlaub 🙂

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von liebewasist.com
    Liebe was ist auf Instagram

    1. Ja wenig Gewicht ist dann schon wichtig, Nico hat mal sein Ladekabel vergessen bzw. nach dem Urlaub wars dann wieder da, wissen bis heute nicht wo es in der Zwischenzeit des Urlaubs war. Das ist dann auch doof! Wir sind auch schon gespannt, kannst uns gerne bei Instagramm verfolgen ;-), dann biste fast live dabei.

      LG Ina

  2. Ich habe das kleinste Fotostudio der Welt in meiner Fototasche: Ein weißes Stück Leinentuch und ein Stück weiße Pappe zum AufhellenDamit mache ich Bilder für meinen Insta-Feed und meinen Blog, egal wo ich bin 😀

    Liebe Grüße, Carla

    1. Das ist ziemlich cool, wenn man sich mit einfachen Mitteln behelfen kann. Ich möchte im Herbst wieder Pilze fotografieren, zum aufhellen werde ich auch solch einfache Reflektoren verwenden. Bin schon gespannt, was dabei heraus kommt. 🙂

      LG Nico

  3. Hey,

    Wahnsinn wie viel Sachen du benötigst für dein kleines Fotostudio to go! Aber richtig professionell, Hut ab! Ich habe nur eine Kamera und die dazugehörige Tasche. Möchte mir demnächst aber auch ein Objektiv und eine Glaskugel zulegen 🙂

    Lg
    Steffi

    1. Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich das alles wirklich brauche. Mit der Zeit sammelt sich halt so einiges an. Je mehr Kram sich ansammelt, desto mehr bekomme ich das Gefühl, dass ich den Blick für das wesentlich verliere. Ich muss aufpassen, dass nicht die Ausrüstung im Mittelpunkt steht, sondern die Fotografie. Aber solange das alles Spaß macht, geht das schon klar. LG Nico

  4. Ich mache auch immer große Packlisten vor dem Urlaub. Wir gehen campen und da nehme ich wenige Kamerasachen mit, um sie nicht kaputt zu machen. Die Idee mit der Glaskugel finde ich übrigens total pfiffig! Gefällt mir.

  5. „Schulterblick“ gefällt mir, liebe Ina! Ich mache mir vor einer Reise auch immer diverse Listen und unterscheide in meine Sachen, die meines Sohnes / der Anderen, eine Einkaufsliste und eine to do Liste am Tag der Abreise (Blumen gießen etc.). Dann streiche ich alles durch und vergesse Nichts. VG, Sirit

    1. Fotografiethema wie immer von Nico ;-). Richtige Listen machen wir übrigens nie. Die existieren nur hier auf dem Blog oder im Kopf, aber nichts mit abkreuzen oder so.

      Lg Ina

  6. Guten Morgen.
    Wenn wir verreisen würden, bräuchte auch ich eine Packliste. Sollten wir mal verreisen, nehme ich mir ein Beispiel an deiner. Die Idee mit der Glaskugel finde ich klasse! So ein wunderbares Bild.

    Liebste Grüße,
    Sandra.

  7. Bei dem ganzen Equipment ist eine Packliste wirklich super wichtig und notwendig. Respekt, an was ihr da so alles denken müsst.
    Die Bilder mit der Glaskugel faszinieren mich ja immer am Meisten und ich bin schon sehr auf eure weiteren Fotos gespannt.

    Liebe Grüße,
    Mo

  8. Ein sehr hilfreicher Post.
    Ich nehme auch immer einen Ersatzakku mit, auch wenn ich nur 2 Tage weg bin. Lieber einen mitgenommen und der nimmt ja wirklich keinen Platz weg 🙂 Auch SD Karten sind das A und O. Objektive habe ich meistens nur zwei dabei. Aber wenn ich mir neue zulege, fällt es mir immer schwer mich zu entscheiden 😀
    Oh und die Idee mit der Glaskugel muss ich mir unbedingt merken! Das Bild ist grandios

    Liebe Grüße Anni von https://hydrogenperoxid.net

  9. Das mit der Glaskugel ist ja eine mega Idee. Mein Mann packt immer die Tasche für die Kamera, deshalb kann ich dir leider nicht sagen was er immer dabei hat, auf alle Fälle genügend. 🙂

    LG Jasmin

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