Altglas Review: Die neue Objektivreihe

Wechselobjektive sind das Herzstück einer jeden Systemkamera! Das Objektiv ist entscheidend für die Bildqualität, den Bildlook und den Bildausschnitt. Dabei hat jedes einen ganz eigenen Charakter und wirklich jedes Objektiv ist anders. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit sehr alten Objektiven, so genannten Altglas, welche mittels Adapter an modernen  Kameras verwendet werden können. Ich bin einfach von diesen alten Schätzen fasziniert und möchte deshalb meine Erfahrungen mit euch teilen. Deshalb gibt es von nun an diesen Altglas Review.

Ich werde hier in Zukunft meine alten Objektive ausgiebig vorstellen, es wird viele Testbilder geben, ich verrate technische Einzelheiten, verrate euch, was ich dafür bezahlt habe und mache auch auf Schwächen und Fehler aufmerksam. 

Dabei muss es gar nicht unbedingt nur um Objektive gehen, denn es gibt ein Menge Zubehör und Hilfsmittel, die ich ebenfalls aufprobieren will. Ein Balgengerät wird hier bald Einzug halten und Telekonverter finde ich zum Beispiel sehr spannend. 

Ich teste die Objektive allerdings nicht unter Laborbedingungen, sondern im Alltag. Ähnlich wie in meiner Kategorie Schulterblick, geht es hier um meine eigenen Meinungen und Erfahrungen. Immer wenn ich mir ein neues Objektiv kaufe, teste ich es eine kleine Weile und berichte dann hier von meinen Eindrücken. Es wird also ein wenig Technisch aber hoffentlich nicht nur für Nerds interessant.

Es gibt also einiges zu tun und so wie es aussieht wird es in Zukunft einige Objekte geben, über die ich schreiben kann. Ein großer Vorteil ist, dass dies alten Gläser wirklich erschwinglich sind und somit wirklich jedermann diese Objektive einmal ausprobieren kann. Schon für den Preis von 2-3 Schachteln Zigaretten bekommt die ein oder andere brauchbare Linse, mit der man tatsächlich auch schon vernünftig arbeiten kann.

Warum alte Linsen? 

Neben dem schon erwähnten Preisvorteil gibt es für mich viele weitere Vorteile. Das ist zum einen der Gedanke zur Nachhaltigkeit in der Fotografie. Diese alten Objektive haben schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel und funktionieren in der Regel immer noch sehr gut. Wenn nicht kann man sie meistens reparieren lassen. Einige Bastler reparieren sie sogar selber. Die Objektive sind alle rein mechanisch und bestehen in der Regel nur aus Metall und Glas, also aus recht unbedenklich Rohstoffen. Keine Elektronik, kein Plastik und keine seltenen Erden.

Ja, ich fotografiere digital! Ich verwende eine digitale Kamera, einen Computer mit zwei Bildschirmen, einen Laptop für unterwegs und ich überlege mir ernsthaft ein Grafiktablett zukaufen. Ich bin also kein Öko-Nerd, aber ich mache mir zumindest Gedanken und verwende die Geräte so lange wie möglich. Die analoge Fotografie ist für mich zwar interessant, aber anfangen möchte ich damit nicht.  Zum Einen habe weder Platz noch Lust auf die Chemie in der Dunkelkammer, zum Anderen müsste ich dann die Bilder digitalisieren, was wieder einen Computer und zusätzlich noch einen Scanner voraussetzt. Es ist also nicht so einfach, wirklich nachhaltig und umweltfreundlich zu fotografieren.

Altglas review Schaufensterpuppe

Ein weiterer Vorteil ist für mich die Unabhängigkeit. Die Objektive, die ich verwende, verfügen über einen m42 Gewinde. Das bedeutet das sich auf der Rückseite des Objektivs ein Schraubgewinde befindet mit einen Durchmesser von 42 Millimeter, dass einfach auf die Kamera geschraubt wird. Es gibt für alle mir bekannten Systemkameras Adapter für dieses m42 Gewinde.

Ich bin mit meiner aktuellen Kamera sehr zufrieden. Tolle Bildqualität, gute Haptik, guter internen Bildstabilisator und so weiter, doch möchte ich nicht den Rest meines Lebens Kameras von diesem Hersteller kaufen. Ich fahre auch nicht nur Autos von einer bestimmten Marke oder esse Schokolade nur von einem bestimmten Produzenten. Damit macht man sich nur abhängig. Digitale, also elektronische Objektive lassen sich aber nicht ohne weiteres an andere Kameras adaptieren. Hier kommt es drauf an welche Objektive, beziehungsweise welcher Objektivanschluss, man an welche Kamera adaptieren will.  Der Gedanke, dass ich beim Kauf einer neuen Kamera meine ganzen Linsen einfach weiterverwenden kann, finde ich sehr entspannend.

Ebenso ein Vorteil für mich ist die manuelle Bedienung. Das bedeutet konkret, dass man sowohl die Blende direkt am Objektiv einstellt, als auch den Fokus manuell einstellen muss. Wer hier öfter vorbei schaut weiß, dass ich sehr häufig manuell fokussiere. Mit den manuellen Objektiven ist das auch viel einfacher, denn der Fokusring lässt sich viel weiter drehen und man kann so viel genauer das Bild scharfstellen. Bei einem Objektiv mit Autofokus macht es natürlich Sinn den Fokusweg so kurz wie möglich zu halten, um die Motoren zu entlasten und Zeit zu sparen.

Am Anfang ist es etwas ungewöhnlich, das Bild manuell zu fokussieren, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran und irgendwann ist es ganz normal. Kantenhervorhebung und Fokuslupe sind hervorragende Werkzeuge, die einem dabei helfen können die Bilder korrekt scharf zu stellen.

Worauf muss man achten?

Zuerst einmal benötigt man den  den richtigen Adapter für die Kamera. Viele Online-Händler haben solche Adapter im Angebot. In der Kamera muss man noch die Option „Auslösen ohne Objektiv“ aktivieren.

Die Objektive sollen sauber sein, keine Kratzer auf den Linsen aufweisen und Glaspilz sollte auch keiner zusehen sein.  Viel Staub im inneren ist auch nicht so toll. Die Gläser sollten halt klar und rein sein.

Der Fokusring sollte sich leicht drehen lassen. Das selbe gilt für den Blendenring. Die Blendenlamellen sich leicht verstellen lassen und auch nicht verölt sein.

Wenn man all das beachtet erhält man ein voll funktionstüchtiges Objektiv, mit dem man gut arbeiten kann und hoffentlich eine Menge Spaß hat.  

Die Bilder für diesen Beitrag sind übrigens alle mit unterschiedlichen manuellen Objektiven entstanden. Man sieht also, dass die zumindest alltags tauglich sind und sich gut für die Reise Fotografie eigenen.

 

 

Schulterblick: Montagearbeit, Altglas, Sprachgestaltung

MACHmit Museum- ein Kindermuseum Berlin

Mit wenig Aufwand ganz einfach fotografieren lernen!

 

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